das möbel
Umbau und Neugestaltung eines Geschäfts für Möbeldesign | Planung und ÖBA | Auftraggeber*in: Lothar Trierenberg KG | 2006 | Wien
Fotos: Franz Schachinger
Wie präsentiert man Design?
Diese Frage stand am Anfang des Projekts. Und das Formulieren dieser ist auch der Ausgangspunkt der Arbeitsweise von RAHM architekten: "Wir sehen unsere Aufgabe zuallererst in der gezielten Fragestellung", so beschreiben sie ihre Herangehensweise an die Architektur. "Bevor wir mit der Lösung der Projektaufgabe, dem eigentlichen Raumkonzept beginnen, ist es nötig, Grundsätzliches zu erfragen, um auf einen für die Planung notwendigen Wissensstand zu gelangen, und um gemeinsam mit allen Projektbeteiligten Ziele festzulegen und Lösungsmöglichkeiten zu entwicklen."
Wie präsentiert man also Design?
Am besten mit wenig Design! Der neue Verkaufs- und Schauraum nimmt sich in seiner Gestaltung völlig zurück. Die Aufgabe konzentriert sich auf ein Ausräumen und Entkernen des Bestandes, denn: "Das Hauptaugenmerk soll auf den Möbeln liegen", so Hans Schartner von den RAHM architekten. Und das ist es jetzt auch, präsentiert vor weissemHhintergrund: der Boden aus dem Bestand im Hauptbereich aus massiver Eiche wurde weiß geölt, die Wände weiß gestrichen als dezenter Hintergrund für die Verkaufsstars: die Designstücke. Verbindendes Element der insgesamt drei Etagen plus Lager ist die Stahlstiege mit Fiberglasbrüstung. Auch bei der Fassade war Zurückhaltung angesagt. Zum einen befindet sich der neue Laden in der Innenstadt Schutzzone, zum anderen steht das benachbarte Café Sperl unter Denkmalschutz.
Der neue Showroom ist der zweite Laden von "das möbel" in Wien, der erste bleibt in seiner beliebten Nutzung als Café und Schauraum erhalten, der neue wird ausschliesslich Verkaufsraum. Lothar Trierenberg, einer der Betreíber von "das möbel", sieht das Konzept als klare Erweiterung der Schaumöglichkeiten des Cafés: "...mit dem selben Produktmix, den wir bisher gezeigt haben - mit einem Schwerpunkt auf Österreich und Mitteleuropa, aber mit der Möglichkeit mehr Produkte zu zeigen, die nicht in das Kaffeehaus zu integrieren sind." Und zu diesem Mix zählt alles, was in Wohnungen und Büros Platz findet: von der Vase bis zum Stuhl, vom Bett bis zum Sofa, Regale und Tische, Tapeten, Teppiche und vieles mehr.
(aus: Architektur.aktuell 12.2006)