Verwaltungsgebäude IST Austria

Neubau  |  Wettbewerb  |  Auftraggeber*in: Land Niederösterreich  |  2013  |  Maria Gugging, Niederösterreich



Die Lage des neuen Verwaltungsgebäudes ist außerordentlich prominent. Direkt an der Haupverkehrsstraße von Wien Richtung Tulln, sichtbar in beide Verkehrsachsen ist es der erste Eye Catcher für Besucherinnen, das visuelle Entree für einen internationalen Wissenschaftspark.

 

Das neu entworfene Verwaltungsgebäude stellt für die Verbindung zum Institutsgelände keine Barriere dar. Im Gegenteil. Die Erschließung des Campus erfolgt über einen neuen großzügigen Freibereich von der Busstation zu den zukünftigen Erweiterungsbauten und führt beidseitig unter das Gebäude zum überdecketen Eingang und weiter zu den Institutsgebäuden entlang der Ringroad. Diese neue, klare Zugangssituation für den gesamten Campus etabliert das neue Verwaltungsgebäude als zentrale Drehscheibe und gibt dem gesamten Campus eine neue Mitte. An dieser Schnittstelle verbindet sich auch die fußläufige Erschließung des Technology Parks mit dem unversitären Forschungscampus.

 

Im Erdgeschoß des neuen Verwaltungsgebäudes befindet sich die zentrale Stelle für den Empfang von Personen und Lieferungen. Durch die direkte Lage an den Erschließungs- und Verbindungswegen und in Kombination mit einem großzügigen, geschützten, teilweise überdeckten Außenbereich wird sich dieser Bereich als sozialer Treffpunkt etablieren. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, findet sich hier neben der notwendigen technischen Infrastruktur und den evidenten Support Einrichtungen auch eine großzügige Lounge mit Küche sowie einem abtrennbaren Besprechungsraum.

 

Die beiden, autarken Büroebenen sind von der Erschließungsebene abgehoben und mit dem bestehenden Verwaltungsgebäude über eine Brücke im ersten Stock niveaugleich verbunden. Das neue Gebäude übernimmt die Ausrichtung des Voestalpine Building und verschwenkt sich in der Fortführung entsprechend dem Bauplatz. Durch eine weitere Raumspange an der Straßenfront zur Tullner Staße bildet sich in der Mitte eine Zone, die zentral gelegen für soziale und kommunikative Zwecke genutzt wird. Aufgrund der losgelösten Tragstruktur erfolgt die Einteilung der einzelnen Büroräume flexibel und veränderlich. Auf die unterschiedlichen Nutzungsanforderungen kann in der Raumdimensionierung in Bezug auf Proportionen individuell Rücksicht genommen werden und nachträgliche Änderungen können ohne großen wirtschaftlichen Aufwand den Bedürfnissen optimal angepasst werden. Die beiden unteren Geschoße sind bis zur Decke über Erdgeschoß in Stahlbetonbauweise errichtet.

 

Die beiden Bürogeschoße sind eine Hypridkonstruktion aus Stahl und Holz. Die doppelschalige, geschoßhohe Fassade aus Glas ermöglicht maximale Ausnutzung der natürlichen Belichtung der Büroräume. Ein dazwischen liegender Sonnen- und Blendschutz läßt sich individuell von den Mitarbeiterinnen steuern. Im Bereich des Stiegenlaufs befindet sich ein vertikaler Pufferraum, der nach Süden ausgerichtet ist. Bei sehr kalten und meist sonnigen Tagen im Winter wird das Luftvolumen in diesem Klimagarten an der Fassade erwärmt und gespeichert. Im Sommer werden Lüftungsklappen im Dachbereich und in der Glasfassade geöffnet und die dadurch entstehende Luftzirkulation kühlt das Gebäude.