Pavillon Wendepunkt

Modularer Neubau  |  Auftraggeber*in: privat  |  2021  |  Wiener Neustadt

 

Visualisierung: RAHM architekten



Die Mitarbeiterinnen des feministischen Vereins Wendepunkt erfahren in ihrer täglichen Arbeit, was Frauen in einer patriarchalen Gesellschaft bewegt. Sie hören unmittelbar von den Auswirkungen politischer, gesellschaftlicher und rechtlicher Veränderungen auf die Lebensrealitäten von Mädchen und Frauen: erhöhte Armutsgefährdung, Isolation, Gefühle von Ohnmacht und Ausgeliefertsein, psychische Belastungen, fehlende Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten etc. - aber auch vom Mut, der Kraft und der Ausdauer von Mädchen und Frauen, die trotz dieser Strukturen ein selbstbestimmtes Leben führen (wollen).

Um Frauen auf ihrem Weg dorthin zu unterstützen, um sie zu begleiten und diesen patriarchalen Strukturen entgegen zu wirken, beansprucht wir als Verein inhaltliche Autonomie. Damit können Beratungskonzepte und Projekte schnell und präzise an die aktuellen Bedürfnisse von Frauen in der Region angepasst werden. Darüber hinaus bekennen wir uns dazu, Unterstützung und Empowerment von Frauen durch eine autonome, unbeeinflusste Begegnung und Förderung abseits finanzieller Interessen zu ermöglichen.


aus: www.wendepunkt.or.at/geschichte

 

 

Allgemeine Projektbeschreibung

 

Das neue Gebäude ist als funktionale Erweiterungsfläche für die Tätigkeit des Vereins Wendepunkt konzipiert, der derzeit bereits das Bestandgebäude auf der Liegenschaft nutzt. Dafür wird auf der gepachteten Grundfläche ein 140 m2 großer Teil des Gartens ausgegliedert und darauf ein nicht unterkellerter Pavillon errichtet. Dieser wird über die öffentliche Verkehrsfläche im Südosten erschlossen. Das Fußbodenniveau liegt 26cm über dem Bestandsgelände bezogen auf diese Grundstücksgrenze. Eine Rampe ermöglicht den Barrierefreien Zugang. Im Bereich des neuen Gebäudes wird unter der Bodenplatte das Gelände abgetragen, um die Hinterlüftung der Konstruktion zu ermöglichen. Im Anschluss an die Außenwände bleibt die Höhenlage des Geländes unverändert.

 

Bauweise und Gestaltung

 

Das Gebäude ist als Modulbau aus Riegelbauwänden und -decken auf Streifenfundamenten aufgelagert. Die Außenfassaden sind ebene Flächen aus Blechbahnen, Pulver beschichtet RAL 1035 Perlbeige. Die Rahmen der Fenster und Glasfassaden sind beschichtete, gedämmte Alu-Profile. An der Fassade zur öffentlichen Verkehrsfläche werden horizontale Rhombuslamellen aus Lärche natur vorgehängt. Über dem Flachdachaufbau wird ein extensiv begrüntes Dach errichtet. Die Niederschlagswässer werden gesammelt und in der Konstruktion nach unten geleitet, wo sie auf Eigengrund versickern.

 

Technische Beschreibung

 

Das neue Gebäude wird Versorgungstechnisch an das Hauptgebäude angeschlossen. Der bestehende Fernwärmeanschluß wird erweitert und die Heizungsleitung, sowie die Strom- und Wasserversorgung auf dem Grundstück unterirdisch geführt und angeschlossen. Die Abwasserleitung wird ebenso auf eigenem Grundstück in die bestehende Kanalleitung eingebunden. Die einzelnen Räume werden mit Radiatoren ausgestattet. Für die Warmwasserbereitung werden elektrische Durchlauferhitzer vorgesehen. Der große Gruppenraum verfügt über eine dezentrale Raumbelüftung mit Wärmerückgewinnung.